Karl Sladek

Geboren 1964, zuhause in Strasshof an der Nordbahn, der längsten Marktgemeinde Österreichs und bekannt bei Eisenbahnfreaks.

Die Ausdehnung Strasshofs mit den umliegenden Wäldern und den unzähligen Bahngleisen war die ideale Umgebung für meine Jugend. Immer interessiert neues kennenzulernen verankert sich bereits in dieser Zeit mein unaufhaltsamer Drang die Welt zu sehn.

Und wie es die vielen Bahngleise hier einem praktisch vorleben:

DER WEG IST DAS ZIEL !!!

Unaufhaltsam immer wieder neues zu erforschen und nie zur Ruhe zu kommen und immer wieder neue Träume träumen.

Mein Lebensmotto:  Derjenige der nicht träumt, der ist schon tot.

Aber vorerst musste auch ich mich unserem normalen Lebensstil anpassen und meine Träume zeitweilig verdrängen.

Aufgewachsen und noch immer in Strasshof wohnhaft, ging ich so wie alle anderen in die Schule und absolvierte 1 Jahr Handelsschule. Ursprünglich wollte ich 3 Jahre machen, aber mich nervte die Schule einfach und machte nur noch das notwendigste um nicht mit einem Fleck auszusteigen. Ich fing eine Lehre an, leider gibt es den Lehrberuf „Weltreisender“ nicht, also lernte ich Industriekaufmann und schaffte das ganz locker. Leider musste ich damit meine eigentliche Berufung nach hinten stellen. Nachdem ich mir ein Eigenheim geschaffen habe und stolzer Vater meine Tochter Jennifer bin, setzte ich wieder alles daran um meine Träume von der weiten Welt zu realisieren.

Bis zu meiner ersten Fernreise dauert es noch bis 1989. Da fuhren wir zu dritt nach Südostasien. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war es aber um mich geschehen.

Wie sagt man bei Raumschiff Enterprise. Eine Reise zu fremden Welten und Planeten und sie dringt in Galaxien vor in die nie zuvor ein Mensch gewesen war.

Nun ja, es sind zwar schon Menschen dort, aber für uns Europäer ist es wirklich wie eine Reise in eine fremde Welt.

All unsere Lebenseinstellung wird mit einem Schlag über den Haufen geworfen, zumindest fühle ich dies in mir, und somit tun sich auch neue Horizonte am Himmel auf.

Abseits von der herkömmlichen Art zu Reisen, wie sämtliche Tempel und Sehenswürdigkeiten abzugrasen um sich dann im Ferienclub von dem tatsächlichen Reiseland abzuschirmen, interessiere ich mich einfach für die Menschen und das Alltagsgeschehen.

Einfach genau so zu reisen wie die Einheimischen im vollgepferchten Bus zwischen Hühnen und sämtlichen anderen Arten von Tieren und dies alles stundenlang im Höllentrip über Stock und Stein, DAS IST DAS WAHRE LEBEN !

Würde man einfach zuhause 8 Stunden seinen Job tun, also man würde diese Zeit gar nicht registrieren. Aber wenn man 8 Stunden so ne Höllenfahrt mitmacht, dann weiß man dass man LEBT !!! BEWUSST LEBT !!!

Ich erlebe in einem Tag auf Reisen bewusst mehr wie in einem Monat bei einer 08/15 Tätigkeit.

 

Ich durchstreifte schon 5 Kontinente und auch eine Weltreise hab ich schon hinter mir.

Ich durchflog mit einer Cessna den Grand Canyon, hab in Las Vegas nix gewonnen, hab vom Empire-State-Building das damals noch vorhandene World-Trade-Center erblickt, fuhr bei Guadalajara mit einer an nem dünnen Drahtseil angehängten morschen Gondel von einem 600m tiefen Canyon bergauf, immer zitternd dass man jederzeit nen Abgang macht, erstürmte jede noch so hohe und steile Pyramide auf Yucatan, wo selbst Erwachsene zum heulen anfingen weil sie schiß vor der Steilheit hatten, relaxte auf einer kleinen Insel im zweitgrößten Barrieriff der Welt in Belize, aber erst nachdem ich eine Höllenfahrt mit dem Bus in Guatemala durchlebte.

In den Anden bekam ich die Höhenkrankheit um dann in der chilenischen Atacama-Wüste ein Wüstenfreak zu werden. Warf mich ins Geschehen bei Straßenschlachten gegen Exdiktator Pinochet, "flüchtete" danach zum einzigen noch wachsenden Gletscher der Welt, dem "Perito Moreno" in Argentinien, glaubte mich in der Antarktis, dabei war es "nur" der Lago Argentino, und obendrein sah ich etwas, was nicht viele sahen und nicht sehen werden: Das Kap Horn bei strahlendem Sonnenschein und beinahe Windstille !!!

Durchstreifte auf den Spuren der berühmten "Bounty" die Inselwelt rund um Tahiti, dem heutigen Französisch Polynesien und ließ mich auch von den Cook Islands verzaubern. Sydney eine wunderschöne Stadt gehört ebenso zu meinem Sortiment wie Singapur, eine reine Shopping-City, natürlich darf auch Bali und die Nachbarinseln Lombok und Java nicht fehlen. Die unendlichen Reisfelder und vor allem das Erlebnis, dass ich auf Java wohl wirklich mal wo war, als fast 1. Weisser. Jedenfalls wurden mein Kumpel und ich von einer ganzen Partie Einheimischen umstellt und bewundert und mir wurde tatsächlich durch die Haare gestrichen, so wie wenn ich echt der Mann vom Mond wäre. Das sind Erlebnisse die vergisst man einfach nie.

Wenn man von Indonesien nach Malaysien kommt, ist man richtig enttäuscht wenn man mitkriegt wie zivilisiert die in Malaysien mit den Bussen fahrn. In Indonesien da ist jede Busfahrt wie ein Wettrennen, der Busfahrer beim Umschalten der Ampel nervöser wie Michael Schumacher beim Formel 1-Start.

Klarerweise gibt es auch noch Thailand, das Neujahresfest, genannt Songkran, das dort ein paar Wochen dauert und das halbe Land in Ekstase versetzt. Dem Glauben nach soll mit Wasser die Sünden des alten Jahres abgewaschen werden damit man mit einer reinen Seele ins neue Jahr gehen kann. Tja leider artet das dort derart aus, dass Mopedfahrer mit vollen Kübeln angeschüttet werden und ganze Strassen schon unter Wasser stehn und zur Vollendung des Glücks ganz gscheite Jungs mit Feuerwehrschläuchen in Busse einsteigen und den Bus mal so gschwind unter Wasser setzen. Adieu liebe Kamera kann man da nur sagen.

Hongkong, das leider von seinem Flair viel verloren hat und durch den neuen Flughafen auch eine Sehenswürdigkeit verloren hat. Ich hatte noch das Glück den alten Flughafen zu erleben. Der Flugplatz war praktisch direkt neben den Häusern, die Flugzeuge flogen ganz knapp drüber hinweg, also zum Fotografieren einmalig, zum Wohnen sicherlich scheiße.

Arg ist natürlich auch Indien. Natürlich war ich beim Taj Mahal, das kennt jeder, die Wüste nähe der pakistanischen Grenze ist auch nicht schlecht und das Fort Jaisalmer ein Anblick wie aus 1000 und einer Nacht. Aber der Erlebnis schlechthin ist Varanasi, das ehemalige Benares.

Tausende von Leuten baden im Ganges, putzen Zähne, waschen Geschirr und Wäsche, und gleich daneben verrichten sämtliche wild umherlaufenden Hunde und die Heiligen Kühe UND auch die Menschen Ihre Notdurft ! Und einige Meter weiter werden die Toten verbrannt und die Überreste dem Ganges übergeben.

Ein Horror für einen normal denkenden Westeuropäer. Für mich aber das Paradies! Soetwas vergisst man nicht es ist einfach eine wunderbare Erfahrung dass man bei uns nicht alles so eng sehen sollte.

Auch Afrika durfte ich bereits kennenlernen. Zuerst Kap Verde, die Inseln südlich der Kanarischen Inseln. Also Kap Verde war ein Traum, dort waren überhaubt die freundlichsten Menschen aller meiner Reisen. Wunderbare Wanderinseln, eine Vulkaninsel, wo der letzte Ausbruch erst in den 90ern war. Flache einsame Inseln. Einfach phantastisch was diese Inselngruppe zu bieten haben.

Ghana, ein für afrikanische Verhältnisse stabiles Land, bietet nicht so viel an Naturschönheiten im westlichen Sinne, aber das was ein Land ausmacht sind die Menschen, in Ghana ganz besonders. Nette Mensche, die einem Weissen sogar das Geld nachtragen !

Um dann an der sogenannten Sklavenküste, alte Forts zu bestaunen, wo vor Jahrhunderten die Schwarzen von den Weissen versklavt und nach England bzw. Amerika verschifft wurden.

Aber es gibt auch wunderbare Strände dort, leider sind nicht alle zu baden. Denn die Einheimischen leben dort am Strand, haben Ihre Wellblechhüten dort aufgebaut, aber natürlich gibt es dort kein WC oder so was ähnliches, darum wird dann das Unaufhaltsame dort gemacht wo Platz ist am Strand, also kurz gsagt, der wunderschöne Strand ist vollkommen besch…..

In Marokko durfte ich dann ENDLICH zum erstenmal in die so lang ersehnte Sahara. Mehrere Tage auf nem Kamel durch die rot-gelben Dünen der Sahara waren mein lang ersehnter Traum schlechthin. Aber ich irrte auch durch die engen Basar-Gassen der einstigen Königstadt Fez und irgendwo in nem kleinen Kaff amüsierte ich mich köstlich durch nen Esel-Parkplatz, wo so manche Eselin ungewollt schwanger wieder nach Haus traben durfte.

In Ostafrikas Kenya und Tanzania, jagte ich mit meiner Kamera die Tiere in der Masai Mara und im Ngoro-Ngoro-Krater.  Aber fast noch aufregender war das Treffen mit einem alten König, nachdem ich nachts den Victoria-See überquert hatte.  Und auf dem zauberhaften Zanzibar ist der Sklavenhandel zwar schon lang abgeschafft aber dafür gibt’s dort wunderschöne Sonnenuntergänge.

Und zum Abschluß komm ich zurück nach Europa. Fuhr 3 Wochen in Korsika mit Auto rum und sah immer wieder die Unabhängkeitsparolen von korsischen Freiheitskämpfern an irgendwelchen Gemäuern geschrieben. Erlebte Bonifazio, eine wunderschöne, auf einem Kreidefelsen gelegene Stadt und viele andere wunderschöne Dörfer in der Bergwelt Korsikas.

Südnorwegen durchstreifte ich 5 Wochen lang mit meinem Auto und sah Norwegen abseits vom kargen Nordkap, durchstreifte unendliche Wälder der Telemark und überquerte und umfuhr viele Fjorde.

Selbst Malta durfte ich bereits sehen, aber so klein die Insel ist, so kurz war auch die Reise, da muß ich unbedingt nochmal hin um den Rest noch zu sehn.

Und zum Abschluß war ich gerade auf dem 200-jährigen Oktoberfest in München und im Anschluß dran feierte ich in Berlin 20 Jahre Deutsche Wiedervereinigung.

Dies war nur ein kleiner Auszug meiner Erlebnisse, aber vor allem, es sollen noch unzählige dazukommen.